Projekt
Umbau der Landesanstalt für Medien, NRW im Düsseldorfer Medienhafen
Bauherr
Landesanstalt für Medien, NRW
Architekt
BÜNEMANN, ARCHITECTURE mit Dahm Architekten, Düsseldorf
Größe
3.800 m² BGF auf drei Etagen
Zeitraum
Juni 2023 bis Januar 2025
Fotografin
Beatriz Alonso Photography
Die neue Landesanstalt für Medien NRW: Architektur für Kommunikation, Identität und Verantwortung
Die Landesanstalt für Medien, NRW (LfM) trägt eine besondere Verantwortung: Als staatsferne Aufsichtsbehörde schützt sie die Meinungsfreiheit, die Menschenwürde, die Jugend und die Nutzerinteressen in einem vielfältigen und demokratischen Mediensystem. Diesem hohen gesellschaftlichen Auftrag sollte auch der eigene Arbeitsplatz gerecht werden – ein Ort, der Kommunikation fördert, Identität stiftet und Nachhaltigkeit lebt.
Vom Zellenbüro zur offenen Bürolandschaft
Das Bestandsgebäude Grand Bateau im Düsseldorfer Medienhafen aus dem Jahr 2000 war ursprünglich geprägt von klassischen Zellenbüros und kleinen Teeküchen – funktional, aber nicht mehr zeitgemäß für die Anforderungen an moderne Arbeitsprozesse, die von Austausch, Agilität und Transparenz geprägt sind. Im Rahmen eines öffentlichen Wettbewerbs konnten wir mit einem Konzept überzeugen, das genau diese Qualitäten ins Zentrum stellt und zugleich Budget- und Zeitvorgaben konsequent respektiert.
Der entscheidende architektonische Ansatz: Transformation statt radikaler Neubau. Der Bestand wurde umfassend geöffnet, sämtliche trennenden Wände entfernt und stattdessen eine großzügige, offene Bürolandschaft geschaffen. Gläserne, akustisch optimierte Denkräume ermöglichen konzentriertes Arbeiten, während die offene Struktur den vielfältigen Austausch der rund 150 Mitarbeitenden fördert. Die Technik bleibt durch abgehängte Deckensegel sichtbar – ein ehrliches Bekenntnis zur Funktionalität und ein gestalterischer Beitrag zur modernen Arbeitswelt.
Flexibilität und Identifikation im Alltag
Die Arbeitsplätze sind nicht mehr fest zugeordnet. Mitarbeitende wählen täglich ihren Platz entsprechend der aktuellen Teamzusammensetzung und Aufgabe. Persönliche Utensilien finden ihren sicheren Ort in individuell abschließbaren Lockern. Diese hohe Flexibilität unterstützt nicht nur moderne Arbeitsformen, sondern stärkt auch die Eigenverantwortung und das Gemeinschaftsgefühl.
Der Marktplatz als identitätsstiftendes Zentrum
Herzstück der neuen LfM ist der zentral im Erdgeschoss gelegene Marktplatz – Kommunikationszone, Treffpunkt und multifunktionaler Veranstaltungsraum in einem. Konventionelle Teeküchen gibt es nicht mehr. Ob Kaffeepause auf der Tribüne, Mittagessen an der langen Tafel, informeller Austausch an der drehbaren Theke oder Rückzug in die Sofanische: Der Marktplatz ist der neue soziale kommunikative Mittelpunkt der Landesanstalt und gleichzeitig auch repräsentativer Empfangsbereich für Gäste.
Architektonisches Markenzeichen: Die neue Treppenskulptur
Die ehemals rein funktionale Bestandstreppe im Atrium wurde transformiert zur farbigen, dreidimensionalen Skulptur – ein sichtbares Symbol für die vertikale Verbindung der drei Ebenen und ein starkes identitätsbildendes Element im täglichen Erleben der Mitarbeitenden. Das konsequent durchgehaltene Farbkonzept aus Pink und Petrol, angelehnt an das Corporate Design, setzt dabei lebendige Akzente, die Orientierung und Identität gleichermaßen fördern.
Nachhaltigkeit durch intelligentes Weiterbauen
Im gesamten Projekt war Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Maxime. Statt aufwändiger Komplettsanierungen wurde der Bestand maximal genutzt und mit gezielten Eingriffen aktualisiert. So erhielten beispielsweise die bestehenden WC-Bereiche lediglich eine neue Bodenbeschichtung in Pink. Stützen wurden funktional umgenutzt, etwa als Garderoben mit einfachen Spanngurten, und gut erhaltene Bestandsmöbel wurden in das neue Einrichtungskonzept integriert. Diese Haltung des respektvollen Weiterbauens verbindet ökonomische Vernunft mit ökologischer Verantwortung.
Teamarbeit als Erfolgsfaktor
Die erfolgreiche Realisierung in nur acht Monaten Bauzeit unter Einhaltung von Budget und Terminplan ist Ausdruck der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Architekten. Ein Projekt, das zeigt, wie durch präzise Planung, kreative Kompetenz und konsequente Steuerung auch im öffentlichen Bereich ambitionierte Bauvorhaben effizient und qualitätsvoll umgesetzt werden können.
Mit dieser Transformation zeigt sich die Landesanstalt für Medien NRW heute so offen, kommunikativ und zukunftsgewandt wie ihre gesellschaftliche Aufgabe selbst: als ein Ort, der die Werte unserer demokratischen Gesellschaft architektonisch erlebbar macht.
Competition
BÜNEMANN, ARCHITECTURE wurde zum internationalen Realisierungswettbewerb geladen.
„Hochzwei“ unsere Idee für das neue Hochhaus am Nürnberger Hauptbahnhof
Wie entsteht Integration und Identität?
Eine starke Adresse am Bahnhofsplatz!
Der Bahnhofsplatz erfährt mit dem Hochzwei eine neue Qualität und eine identitätsstiftende Adresse. Der Raum wird durch die beiden gleich hohen Hochhäuser und das Bahnhofsgebäude definiert und stärkt den Stadteingang in das historische Zentrum.
Das Hochhaus steht in einem dezenten und doch spannungsvollen Kontrast zwischen Symmetrie zum Bahnhofsgebäudes und Max Dudler Hochhaus, sowie der Asymmetrie in der unterschiedlichen Ausrichtung beider Hochhäuser.
Durch die Verschränkung verschiedener stadträumlicher Fluchten und den differenzierten Höhen entsteht ein starker monolithischer Baukörper, der sich durch die vielschichtigen Fassadenstrukturen in die Höhe entwickelt. Die erfahrbare markante Form des Hochhauses ist städtebauliche Landmarke und Übergang zum Frauentorgraben. Der Anschluss an den Frauentorgraben erfolgt in differenzierter Abstaffelung und Drehung des Gebäudevolumens.
Das neue Ensemble „Hochzwei“ integriert sich in den städtebaulichen Kontext und ist gleichzeitig neue identitätsstiftende Adresse im Herzen von Nürnberg. Ein neuer vertikaler Stadtbaustein.
In seiner klaren Form und zeitlosen, modernen Gestaltung strahlt das Hochzwei Beständigkeit aus, Denkmalpflege in die Zukunft gedacht.
Architekturstudio
Für Bauherr:innen, die zeitgemäß und zukunftsorientiert bauen wollen, entwickeln wir Architekturen, die nicht nur ästhetisch und funktional überzeugen, sondern auch umfassend Verantwortung für Mensch, Umwelt und kommende Generationen übernehmen.
Partner der Architektur
Für andere Planer sind wir die Verbündeten mit besonderer Expertise. Wir konzipieren Entwürfe so, dass sie auch in Bezug auf Nachhaltigkeit State of the Art sind.
Experte für die Industrie
Für Herstellende aus dem Baumetier agieren wir als Impulsgebende und Sparing Partner aus der Praxis. Mit unserer Hilfe entstehen ebenso innovative wie verantwortungsbewusste Produkte für das Bauen von morgen.
New Work Enthusiast
Für die neuen Arbeitswelten schaffen wir Räume, die gleichermaßen Mensch und Umwelt bedenken. Mit Erfahrung und Expertise beraten, planen und realisieren wir rund um das weite Feld New Work.